Die Pfingstzeit ist hier im Wahlkreis auch die Zeit von vielen traditionellen Festen und Veranstaltungen. Nach zwei Jahren Pause und einer kleineren Austragung im vergangenen Jahr hat ganz Vaihingen am Wochenende wieder ausgiebig den Maientag feiern können. Rund um den Markt- und Rondellplatz, aber auch entlang der ganzen Festzugsstrecke durch die Innenstadt wurden tausende Besucher gezählt. Dieses Jahr war das Motto des Maientages "50 Jahre Große Kreisstadt", was Oberbürgermeister Uwe Skrzypek und Landrat Dietmar Allgaier bei ihren jeweiligen Maientags- und Löwenpokal-Premieren betonten. Die farbenfrohe Feier mit den vielen traditionellen Gruppen und vor allem den vielen aktiven Schulkindern war auch dieses Jahr wieder ein tolles Erlebnis. Ähnlich abwechslungsreich war der diesjährige 253. Ludwigsburger Pferdemarkt, der mit Rummel, Ausstellungen, Wettbewerben und dem großen Festumzug auch endlich wieder in bewährter Form stattfinden konnte. Am Festumzug durch die Ludwigsburger Innenstadt haben 65 Vereine und Gruppen teilgenommen. Rund 15.000 Besucher haben den Umzug vor Ort verfolgt. Gemeinsam mit Landrat Dietmar Allgaier konnte ich in einer der historischen Kutschen Platz nehmen.
Ein Thema, das mich als Wahlkreisabgeordneter schon lange beschäftigt, ist die Zukunft der Zentralen Stelle (ZS) zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen am Standort Ludwigsburg. Es gibt noch wenige mittlerweile sehr alte Täter, gegen die ermittelt wird. Allerdings ist absehbar, dass die nationalsozialistischen Verbrechen demnächst strafrechtlich ausermittelt sein werden. Daher stellt sich die Frage nach der Zukunft der Zentralen Stelle. Im Koalitionsvertrag der aktuellen grün-schwarzen Landesregierung aus dem Jahr 2021 ist festgehalten, dass aus der Zentralen Stelle ein Ort der Dokumentation, Forschung, Information und Erinnerung zur Förderung von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechten werden soll. Angesichts der vielen Verbrechen, die weltweit von Unrechtsregimen begangen werden, könnte aus meiner Sicht eine wichtige Aufgabe darin bestehen, anderen Ermittlungsbehörden bei ihrer Arbeit mit den Erfahrungen der Zentralen Stelle in der deutschen Nachkriegsgeschichte zur Seite zu stehen. Auch zur Ausbildung von Juristen und Staatsanwälten kann die Zentrale Stelle sicherlich weiterhin viel beitragen. In der vergangenen Wahlperiode hatte ich eine Zusage des Bundesjustizministeriums erreicht, dass sich der Bund bei der zukünftigen Konzeption auch finanziell engagieren wird. Um die Frage des Engagements des Bundes zu besprechen, hatte ich den nun zuständigen Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Benjamin Strasser, diese Woche nach Ludwigsburg eingeladen. Gemeinsam mit Vertretern des wissenschaftlichen Beirats, des Fördervereins, der Stadt Ludwigsburg und uns Abgeordneten haben wir über darüber sprechen und Einblicke in die Arbeit der ZS bekommen können. Ich hoffe sehr, dass uns eine nachhaltige und zukunftsorientierte Lösung mit einer Vereinbarung zwischen Bund, Land und Kommune zur künftigen Ausrichtung der Zentralen Stelle hier in Ludwigsburg gelingt.
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