Der Ansprache des Bundespräsidenten haben Vertreter aller Parteien andächtig gelauscht und freudig applaudiert. Allerdings sollte daraus auch etwas für die konkrete Politik folgen. Wir befinden uns zurzeit und immer noch in einer politischen Auseinandersetzung um die Entscheidung für das Kernkraft-Aus der Ampel-Bundesregierung. Aus den uns mittlerweile dazu vom Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium vorgelegten Akten ergeben sich viele Fragen zu den Umständen dieser Entscheidung im Jahr 2022. Daher haben wir das Bundesumweltministerium aufgefordert uns weitere Unterlagen zur Verfügung zu stellen, auch Mailwechsel zwischen Ministerin Lemke und ihrem Staatssekretär, die über einen privaten Account der Ministerin liefen. Mails also, die an der in Ministerien vorgeschriebenen Archivierung vorbei ausgetauscht wurden. Aufgrund der vielen Lücken in den Akten haben wir das Ministerium auch aufgefordert, keine Akten zu löschen. Daraus macht dann das Bundesumweltministerium den Vorwurf, wir würden mit so einer Forderung der Demokratie schaden (siehe Spiegel-Artikel). Umgekehrt gehört die Forderung eines Lösch-Moratoriums zu den Standard-Forderungen der Grünen in vergleichbaren Fällen. Da verkaufen sie die Forderung als Dienst an der Demokratie. Für mich handelt es sich dabei um ein weiteres Beispiel für Doppelmoral. Jedenfalls haben Parlament und Öffentlichkeit Anspruch auf Transparenz und Aufklärung, wie es damals zu der fachlich falschen Entscheidung mitten in der Energiekrise kam.
In der letzten Sitzungswoche habe ich in der Aktuellen Stunde im Deutschen Bundestag über die Vorkommnisse in den grün-geführten Ministerien für Umwelt und Wirtschaft rund um das Kernkraft-Aus gesprochen. Die CDU/CSU hat im Deutschen Bundestag klargestellt: wenn die Ampel-Regierung hier nicht für Transparenz sorgt, liefert sie selbst den Grund für eine umfassende parlamentarische Untersuchung.
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